Schon einige Male stand der Stadtlohner Triathlet Bruno Krumbeck an Startlinien auf ausländischem Boden, doch dabei handelte es sich meist um kleinere Rennen in den Niederlanden. Vergangenes Wochenende konnte er sich dann zum ersten Mal auf der großen internationalen Bühne beweisen.
Es war aber nicht nur eine Premiere für Krumbeck, denn auch der Europacup selbst fand nach einem Jahrzehnt Pause zum ersten Mal wieder in Dublin statt. Nach der Anreise am Donnerstagabend war die erste Aufgabe sich mit der lokalen Küche vertraut zu machen, bevor dann am Freitag die Wettkampfvorbereitung begann. Bei der sogenannten „familiarisation“ besichtigen die Athleten der verschiedenen Nationen gemeinsam die Wettkampfstrecken. Im Anschluss wurde dann die Wettkampfbesprechung abgehalten, bei der die Rennleitung die wichtigsten Informationen für das Rennen mitteilte und die Startunterlagen ausgegeben wurden.
Am Samstagmorgen ging es mit dem Einchecken des Fahrrades und der Überprüfung der Rennbekleidung früh los. Neu für Krumbeck war dabei, dass die Materialien nicht nur geprüft wurden, sondern auch fotografiert. Nach dem Einrichten der Wechselzone begann dann wie gewohnt das Aufwärmen. Lediglich das Einschwimmen fiel aufgrund der kühlen Wassertemperatur von nur 17 Grad etwas kürzer aus. Kurz vor dem Start wurde dann jeder Athlet zusammen mit der Nation einzeln aufgerufen, bevor um 10:00 Uhr der Startschuss fiel.
Gleich am Anfang konnte Bruno sich gegenüber den älteren Athleten mit einer grandiosen Schwimmleistung beweisen und kletterte als Dritter aus dem kalten Wasser. Dann jedoch ein fataler Fehler: der Neoprenanzug öffnet sich nicht und Bruno steht vor seinem Fahrrad. Erst nach mehreren Versuchen bekommt er den Reisverschluss auf und kann sich von dem Anzug befreien.
Diese wertvollen Sekunden kosteten ihm den Anschluss an die Führungsgruppe und er findet sich zwischen zwei großen Gruppen wieder. Nach kurzer Abstimmung mit dem belgischen Mitstreiter fällt die Entscheidung auf die nachfolgende Gruppe zu warten um im Windschatten der anderen Athleten Energie für den anschließenden Lauf zu sparen. Leider ging der Plan nicht auf, denn zum Zeitpunkt, an dem die Spitze sich von der Gruppe absetzte, befand Bruno sich an hinterster Stelle. Die Athleten unmittelbar vor ihm entschieden sich jedoch dagegen bei der Attacke mitzugehen und so verlor auch er den Anschluss an diese Gruppe. In einer 4er-Gruppe kam er in die Wechselzone.
Hier lief es dann deutlich besser als beim ersten Wechsel und mit schnellem Schritt ging Bruno auf die Laufstrecke. Lediglich einer der Iren aus der kleinen Radgruppe lief die erste Runde mit ihm mit, bevor auch er Bruno nicht mehr folgen konnte. Obwohl Bruno die Lücke zur Führungsgruppe verringern konnte reichte es nicht mehr die vorher gemachten Fehler zu kompensieren. Kurz nach dem Norweger, der auf dem Rad die Attacke fuhr, erreichte Bruno nichtsdestotrotz glücklich als 14. das Ziel.
„Es war eine enorme Erfahrung, gegen die Athleten aus ganz Europa anzutreten. Und auch wenn nicht alles ganz nach Plan lief, nehme ich die Erfahrung vom Rennen und den Fehlern mit und blicke mit einem kleinen Lächeln im Gesicht auf eins der wahrscheinlich interessantesten Rennen meiner bisherigen Karriere zurück. An der Stelle möchte ich mich gerne bei der group24 AG für unermüdliche Unterstützung bedanken, ohne die diese Erfahrung nicht möglich gewesen wäre!“ so Bruno Krumbeck nach dem Rennen.
Link zu den Ergebnissen: https://triathlon.org/results/result/2023_europe_triathlon_junior_cup_dublin/579017