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SuS Triathleten meistern Challenge in Roth

In einem Triathlon der Extraklasse haben drei Triathleten vom SuS Stadtlohn bei der 23. Challenge Roth eindrucksvolle Leistungen gezeigt. Die Veranstaltung wurde durch ungewöhnliche Bedingungen geprägt, die den Wettkampf zu einer wahren Herausforderung machten.

Die Strecke forderte die Athleten in drei Disziplinen: 3,8 Kilometer Schwimmen im Main-Donau-Kanal, 180 Kilometer Radfahren mit beeindruckenden 1.700 Höhenmetern durch das bayerische Frankenland und einem abschließenden Marathon über 41,195 Kilometer. Eine Gesamtdistanz, die nicht nur körperlich, sondern vor allem mental extreme Herausforderungen mit sich brachte.

Dabei zeigte sich, dass Triathlon beim SuS Stadtlohn keinesfalls ein Einzelsport ist. Eine Gruppe von neun Vereinskollegen hatte die Athleten bereits das ganze Jahr über im Training begleitet und war nun mit höchstem Einsatz nach Roth gereist. Sie bewältigten eine Radtour von 580 Kilometern und 5.800 Höhenmetern, die sie über vier Tage führte. Weitere Vereinsmitglieder, Familien und Freunde waren mit dem Auto angereist, um die drei zu unterstützen. Jeder Einzelne wusste um die persönlichen Geschichten, Kämpfe und Träume der drei. Sie kannten die Trainingseinheiten, die Rückschläge, die Momente der Zweifel und der Hoffnung. Hier war nicht einfach nur ein Verein unterwegs, sondern eine Gemeinschaft, die bedingungslos hinter ihren Sportlern stand. Die Atmosphäre war elektrisierend: Roth verwandelte sich in ein Volksfest des Sports, in dem jeder Athlet wie ein Held gefeiert wurde.

Die Wettkampfbedingungen waren alles andere als gewöhnlich. Aufgrund des niedrigen Wasserspiegels konnten die traditionellen Schleusen des Kanals nicht geöffnet werden, was dazu führte, dass die zulässige Wassertemperatur von 24,5 Grad um 0,8 Grad überschritten wurde. Die Konsequenz: Schwimmen ohne Neoprenanzug für alle Teilnehmer – eine zusätzliche Herausforderung, die die Athleten mental und physisch forderte.

Für Klaus Wansing wurde der Tag besonders herausfordernd. Als passionierter Läufer, der bereits Dutzende Marathons erfolgreich beendet hatte, war die Langdistanz eine ganz besondere Prüfung. Seine größte Schwäche – das Schwimmen – stellte sich ohne Neopren als noch größere Hürde heraus. Doch Klaus gab nicht auf. Mit eiserner Disziplin und langer Vorbereitung, in der er mühsam das Freistilschwimmen erlernt hatte, meisterte er die 3,8 Kilometer im Main-Donau-Kanal auch ohne Neoprenanzug. Jeder Schwimmzug war ein Kampf gegen seine eigenen Grenzen.

Nach dem Schwimmen wechselte er auf das Rad. Die 180 Kilometer Radstrecke durch das bayerische Umland von Roth waren eine emotionale Herausforderung. Besonders am Solarer Berg war die Stimmung überwältigend und beflügelte ihn. Die mitreißende Atmosphäre gab ihm zusätzliche Kraft und so kam er nach insgesamt 9:29 Stunden vom Rad in die zweite Wechselzone.

Klaus Wansing

Leider musste er das Rennen nach dem Radfahren beenden, nachdem er das Zeitlimit für Schwimmen, Radfahren und Wechsel knapp überschritten hatte. Der Wettkampf endete für ihn zwar vorzeitig, doch sein Triumph war größer als jede Ziellinie. Seine wahre Stärke zeigte sich im unbändigen Willen, eine scheinbar unüberwindbare Herausforderung zu meistern.

Didier Duret zeigte ebenfalls eine beeindruckende Leistung. Mit einer Schwimmzeit von 1:13 Stunden startete er stark in den Wettkampf. Seine Familie war extra aus Frankreich angereist, um ihn zu unterstützen – ein emotionaler Rückhalt, der ihm zusätzliche Kraft gab. Die Radstrecke beschrieb er als unvergessliches Erlebnis – überall standen begeisterte Zuschauer, der legendäre Solarer Berg bot ein unbeschreibliches Gefühl. Jeder Meter war gesäumt von Menschen, die mit Trommeln, Sprechchören und persönlichen Anfeuerungsrufen die Athleten motivierten. Nach 5:46 Stunden auf dem Rad wechselte er auf die Laufstrecke. Trotz Krämpfen beim Laufen, die ihn zwangen, sich zwischenzeitlich zu dehnen, kämpfte er sich durch und erreichte nach 11:21:27 Stunden das Ziel. Damit belegte er Rang 118 in seiner Altersklasse und Platz 1371 in der Gesamtwertung.

Didier Duret

Michelle Alferink bewies Kampfgeist vom ersten Moment an. Trotz eines Fußtritts gegen den Kopf zu Beginn, der sie aus dem Rhythmus brachte, schwamm sie weiter. Als Schnellste ihrer Altersklasse verließ sie den Kanal nach 1:06 Stunden. Entgegen ihrer eigenen Erwartungen lief die Radstrecke für Sie überraschend gut, obwohl die Höhenmeter alles andere als gewöhnlich waren. Nach 5:16 Stunden wechselte auch sie auf die Marathonstrecke und zeigte dort wahre Willenskraft. Die Laufstrecke stellte wie bei ihrem Vereinskollegen Didier Duret eine extreme Herausforderung dar.  Ab Kilometer 27 zwangen sie Erschöpfung und nachlassende Kräfte zu Gehpausen. Doch ab Kilometer 35 fand sie zurück in ihren Laufrhythmus. Der emotionale Höhepunkt wartete am Ende: Gemeinsam mit ihrer Tochter Kim durfte sie die letzten Meter ins Ziel laufen. Hand in Hand, ein Moment, der sie zu Tränen rührte. Nach 10:42:41 Stunden hatte sie ihren Kindheitstraum verwirklicht. Sie erreichte Platz 10 in ihrer Altersklasse und Platz 72 in der Frauenwertung.

Michelle Alferink

Dieser Wettkampftag war mehr als nur Sport, er war ein bewegendes Beispiel dafür, wie beim SuS Stadtlohn Gemeinschaft gelebt wird, auf und neben der Strecke.

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Stadtlohner Triathleten stellen sich der Herausforderung Ironman

Für Triathletin Michelle Alferink und die Triathleten Didier Duret und Klaus Wansing vom SuS Stadtlohn geht es nun in die heiße Phase, sie werden bei der Challenge im bayrischen Roth am kommenden Sonntag über die Langdistanz an den Start gehen. Über die Distanzen 3,8 Kilometer Schwimmen im Main-Donau-Kanal, 180 anspruchsvolle Kilometer durch das Umland von Roth und einem abschließenden Marathon werden die drei Athleten einen langen „Arbeitstag“ vor sich haben, bei aktuell in Aussicht stehenden sommerlich heißen Temperaturen.

Michelle Alferink
Didier Duret
Klaus Wansing

Neben den Familien und Freunden werden auch einige Triathlonkameraden des SuS vor Ort sein. Eine Gruppe von neun Triathleten werden die Strecke bis nach Roth allerdings nicht mit dem Auto absolvieren, sondern werden diese mit dem Rennrad absolvieren. Am Dienstag starten sie über insgesamt vier Tage und 550 Kilometer bzw. knapp 6000 Höhenmetern ihre Radtour nach Roth, wo sie dann noch von einigen nachreisenden ergänzt werden um die Starter am Sonntag tatkräftig zu unterstützen und anzufeuern.

Hier ein paar Zeilen und Gedanken der Sportler zu ihren Vorbereitungen und Ambitionen zum „Ironman“ in Roth:

Michelle Alferink erfüllt sich ihren Kindheitstraum

Seit meiner Kindheit bin ich dem Triathlonsport verbunden. Ein unvergessliches Bild: Mein damaliger Trainer zeigte uns Dias von seiner Ironman-Teilnahme auf Hawaii – der Moment, als mein Traum entstand, eines Tages selbst einen Ironman zu bestreiten.

Letztes Jahr war ich mit meiner Familie Zuschauer bei der Challenge in Roth. Die Atmosphäre war elektrisierend. 260.000 begeisterte Fans, der legendäre Solarer Berg – Gänsehaut pur! Da wurde mir klar: 2025 will ich dabei sein. Und die Plätze waren heiß begehrt. Bereits um 4 Uhr morgens standen wir Schlange, um die Chance nicht zu verpassen. Um 12 Uhr dann die Sicherheit: Wir hatten Plätze für mich und die Trainingskollegen für 2025 gesichert.

Die Vorbereitung auf einen Ironman ist eine enorme Herausforderung, die den Spagat zwischen Beruf, Familie und sportlichen Ambitionen erfordert. Ohne die Unterstützung der Familie undenkbar. Oft klingelte der Wecker um halb vier morgens. Vor der Arbeit stand die erste Trainingseinheit an. Nach der Arbeit folgten weitere, und am Wochenende dann die langen Einheiten. 14 bis 20 Trainingsstunden pro Woche wurden zur Routine. Mein Trainingsplan ist sehr umfassend gestaltet:

Schwimmen: Entweder im Schwimmbad oder im nahegelegenen Meddo-See. Besonders montags erhalte ich oft Unterstützung von meinen Trainingskollegen, auch wenn Sie nicht immer vom Trainingsplan begeistert sind.

Radfahren: Runden durchs schöne Münsterland, auf Mallorca, in der Toskana mit der Jugend oder sogar Tagesfahrten bis nach Renesse, selbst bei Regenwetter.

Laufen: Sowohl Tempoläufe als auch lange Ausdauereinheiten.

Zusätzlich: Krafttraining und Mobilisationsübungen gehören fest zur Routine, ebenso wie mentales Training.

Teil der Vorbereitung waren auch mehrere Testrennen, die unverzichtbar waren, um unter Wettkampfbedingungen zu trainieren: Ironman 70.3 in Duisburg, Olympische Distanz in Gladbeck, Mitteldistanz in Drensteinfurt, Steelman in Steinbeck. Diese Testrennen sind für mich alle sehr gut verlaufen und haben gezeigt, dass meine Form sich nach Plan entwickelt. Sie lieferten wichtige Erkenntnisse zu Material, Ernährung und Wechseltechnik, die nur im Wettkampf getestet werden können. Auch die mentale Vorbereitung spielt eine entscheidende Rolle. Oft trainiere ich alleine, fokussiert und konzentriert.

Jetzt beginnt die letzte Woche vor dem Wettkampf – die sogeannte Taperingphase. In dieser Phase wird das Trainingsvolumen deutlich reduziert, um dem Körper die Möglichkeit zu geben, sich vollständig zu erholen und optimal auf das Rennen vorbereitet zu sein. Der Fokus liegt darauf, die Intensität moderat zu halten, während die Dauer der Einheiten verkürzt wird. Ziel ist es, ausgeruht und voller Energie am Wettkampftag am Start zu stehen.

Mein Ziel für die Challenge Roth ist es, die hart erarbeitete Vorbereitung umzusetzen, die Energie zu halten und die einzigartige Atmosphäre zu genießen. Ein Highlight ist der Aufstieg am Solarer Berg, angefeuert von tausenden Zuschauern. Das eigentliche Ziel ist der Finisher-Moment, den ich als Triumph und Erfüllung meines Kindheitstraums sehe, zusammen mit meiner Familie, Freunden und Trainingskollegen, die vor Ort zum Anfeuern da sein werden. Die Zielzeit ist schwer einzuschätzen, da ich noch nie so lange unterwegs war und das Gelände in Roth deutlich anspruchsvoller ist als die flachen Strecken im Münsterland.

Die Vorbereitungszeit war intensiv und hat viel Spaß gemacht. Jetzt freue ich mich aber darauf, dass es bald soweit ist. Langsam drücken die Nerven, aber die Vorfreude überwiegt. Für mich ist die Challenge Roth mehr als ein Wettkampf. Es ist eine Reise, ein Abenteuer und ein lang gehegter Traum.

Didier Duret krönt mit der Langdistanz seine Triathlonlaufbahn

Mein Name ist Didier Duret, ich bin Franzose und bin 2006 nach Stadtlohn gekommen. Nach einer Kreuzbandverletzung habe ich damals die Fußballschuhe an den Nagel hängen müssen, um dann 2009 mit dem Triathlon zu beginnen. Die Anfänge waren schwierig, besonders im Schwimmen, musste ich doch beim SuS Stadtlohn erstmal das Kraulen richtig lernen. Ein Jahr später konnte ich meinen ersten Triathlon in Vreden absolvieren und seit dieser Zeit habe ich an zahlreichen Sprint-, Olympischen und Halb-Distanz-Triathlons teilgenommen. Seit vielen Jahren habe ich einen Langdistanz-Triathlon im Kopf und habe Roth wegen seiner Atmosphäre, seiner Tradition und seiner Region gewählt, die sich voll und ganz auf diesen Triathlon konzentriert.

Die Vorbereitung begann für mich Mitte Dezember mit Trainingsbelastungen von 8 bis 12 Stunden pro Woche, um im Juni zwischen 15 und 20 Stunden Training pro Woche zu erreichen. Die Schwierigkeit lag hauptsächlich in der Organisation, da meine Arbeit mich oft zum Reisen bringt. Das Verschieben der verschiedenen Trainingseinheiten ermöglichte es mir, mich bestmöglich anzupassen.

Während der Vorbereitung bevorzugte ich es, viele Einheiten früh morgens zwischen 5 und 7 Uhr zu absolvieren, um den Rest des Tages arbeiten und Zeit mit der Familie verbringen zu können. Der letzte Monat der Vorbereitung war für mich eine Akklimatisierung an die Hitze, die ich bei längeren Anstrengungen nicht so gut vertrage. Deshalb fanden die langen Radausfahrten während der heißesten Stunden des Tages statt.

Ich muss sagen, dass die Vorbereitung ohne besondere Probleme verlief und ich vor allem Gesund geblieben bin, was mir es ermöglichte, etwa 95% des Trainingsumfangs zu absolvieren. Ende Mai habe ich einen Halb-Distanz-Triathlon in Burg Steinfurt absolviert, dort konnte ich die aktuelle Form testen. Die Bedingungen waren regnerisch und windig, aber es war ein guter Formtest, um die Auswirkungen des Trainings der letzten Monate zu spüren.

Die Temperaturen in Roth scheinen in einer Woche nicht über 28 Grad zu steigen, was es ermöglicht, weniger unter der Hitze zu leiden. Ich bin gespannt und in den Startlöchern, um dieses Ereignis zu meistern.

Ich freue mich sehr darauf, die Unterstützer von SuS Triathlon zu treffen, die mit dem Fahrrad anreisen werden, sowie viele Mitglieder meiner Familie und Freunde aus Frankreich und Deutschland, die für diesen Anlass anreisen werden. Das „Finishen“ in diesem Rennen ist das Hauptziel für mich, und vor allem den langen Wettkampf zu genießen.

Klaus Wansing setzt sich die Langdistanz als herausforderndes Ziel 

Eigentlich ist Klaus ja ein passionierter Läufer und schon lange Mitglied der Laufabteilung des SuS Stadtlohn. Er hat in seiner Laufbahn schon zahlreiche Marathons absolviert und schon zig Laufanfängern als Trainer den Laufsport nähergebracht. Aber für sich hat er sich den Langtriathlon als Fernziel gesetzt und ist bei den Triathleten dann angefangen das Freistilschwimmen zu lernen um überhaupt den Triathlon zu bewältigen.

Die Vorbereitung bzw. das strukturierte Training startete bei ihm vor etwa einem Jahr nach seinem absolvierten Zwischenziel, der Mitteldistanz 70.3 in Duisburg. In diesem Jahr hat er auch bereits ein paar Wettkämpfe als Vorbereitung absolviert, u.a. den Halbmarathon in Venlo oder die Mitteldistanz in Drensteinfurt.

Als Ziel für den Wettkampftag hat er sich vorgenommen bestmöglich über die Distanz bzw. die neue Herausforderung zu kommen innerhalb der „Cut-Off“ Time von 15 Stunden.

Weitere ehemalige SuSler in Roth am Start

 Neben den drei aktiven Mitgliedern des SuS sind auch noch zwei Ehemalige Mitglieder der Stadtlohner Triathleten am Start. Der Ellewicker Klaus Schlüter und Jens Seggewiß aus Düsseldorf werden ebenfalls die Langdistanz in Angriff nehmen, und haben sich ambitionierte Ziele gesteckt. Auch die Exkollegen werden natürlich von Stadtlohner angefeuert und supportet.